Grüne in der Nordallianz präsentieren Konzept für bessere und schnelle interkommunale Radwege

Bündnis 90/DIE GRÜNEN in der Nordallianz München
20.4.2016

Gemeinsame Planung von acht Ortsverbänden der Grünen: BESSERE UND SCHNELLERE RADWEGE IM MÜNCHER NORDEN

Die Grünen in den acht Kommunen der Nordallianz haben ein Konzept für bessere und schnellere Radwege zwischen ihren Städten und Gemeinden entwickelt. Der Fokus liegt dabei nicht auf innerörtlichen Problemstellen, sondern um die interkommunalen Verbindungen unter Berücksichtigung der vom Planungsverband angedachten Korridore für Radschnellwege von und nach München. Ziel ist ein alltagstaugliches, attraktives und geradliniges Radwegenetz für den Weg zu Arbeit, Schule und Ausbildung, das Radfahrer als gleichberechtigte Verkehrsteilnehmer respektiert. Um die Potenziale des Fahrradverkehrs im Münchner Norden besser auszuschöpfen, sind bessere und teilweise neue Radwege erforderlich. Dabei handelt es sich naturgemäß um eine gemeindeübergreifende Aufgabe. Die Nordallianz stellt eine ideale Plattform dar, um in dieser Region die Entwicklung einer zeitgemäßen interkommunalen Radwegeinfrastruktur aufzubauen. Deswegen haben die Grünen in den acht Nordgemeinden dieses Radwegekonzept gemeinsam erarbeitet und werden einzelne Abschnitte in den jeweiligen Kommunalparlamenten als Anträge einbringen.

 

Radfahren liegt im Trend. Neue Potenziale durch eBikes

Radfahren wird immer beliebter: Immer mehr Menschen möchten das Fahrrad nicht nur für den Sonntagsausflug oder Besorgungen im nahen Wohnumfeld nutzen sondern auch für den täglichen Weg z.B. zur Arbeit. Die zunehmende Verbreitung von Fahrrädern mit elektrischer Unterstützung (Pedelecs, eBikes) befördert diesen Trend zusätzlich. Damit werden nicht nur Distanzen bis 5 oder 10 Kilometern problemlos überwunden sondern durchaus bis zu 20 Kilometer und mehr. Auch weniger sportlichen Menschen und allen, die unverschwitzt Arbeit kommen wollen, bietet die neue Technik eine neue, bislang ungeahnte Perspektive. Für Pendler*innen eröffnet sich als Alternative zu PKW und ÖPNV ein neues, drittes Verkehrsmittel.

 

Positivbeispiele beweisen: Gute und schnelle Radwege machen das Fahrrad zum Hauptverkehrsmittel

Im In- und Ausland haben viele Städte die Potenziale des Radverkehrs erkannt und bauen die Radinfrastruktur massiv aus. Die Positivbeispiele Kopenhagen und Amsterdam sind weithin bekannt. Über die Hälfte der ArbeitnehmerInnen in Kopenhagen pendelt täglich zum Arbeitsplatz – den stürmischen Winter eingerechnet. Auch an der Ruhr entsteht derzeit der über 100 Kilometer lange Radschnellweg RS1: Mehrere Zehntausend tägliche KfZ-Fahrten sollen damit ersetzt werden. Akzeptanz und Nutzung des Fahrrads als Verkehrsmittel für den Alltag hängen von der Qualität der Radwegeinfrastruktur ab. Gute, direkte und schnell befahrbare Radwege sind die Grundvoraussetzung, um den Anteil am Radverkehr zu erhöhen.

 

Der Radverkehr kann das Verkehrswachstum im Münchner Norden auffangen

Im wachsenden Ballungsraum München ist es sinnvoll, den Anteil des Fahrradverkehrs am Verkehrsaufkommen (modal split) zu erhöhen, da das Fahrrad nicht nur ein gesundes sondern auch für Nutzer und Betreiber ein außerordentlich kostengünstiges und flächensparendes Verkehrsmittel ist. Während die öffentlichen Verkehrsmittel, insbesondere die S-Bahn längst an der Kapazitätsgrenze fährt und Staus auf Straßen zum Alltag im Ballungsraum München gehören, weist der Fahrradverkehr noch enorme Potenziale auf, die nur durch ein verbessertes Radwege-Angebot ausgeschöpft werden können. Die Bereitschaft der Menschen ist sehr hoch, Straßen und Bahnen könnten entlastet, der zu erwartende Zuwachs aufgefangen werden – aber es mangelt an geeigneter Fahrrad-Infrastruktur.

 

Fahrradfahren soll einfach, komfortabel und sicher werden!

Der Zustand der interkommunalen Radverbindungen ist trotz vielfacher Bemühungen und Absichtserklärungen noch deutlich verbesserungsbedürftig. Radfahrerinnen und Radfahrer sind vielfach gezwungen, sich im Zickzack auf unbefestigten Wegen ohne Winterdienst durch schlammige Feld- und Waldwege oder auf ungepflegten schmalen Fahrstreifen entlang lauter Hauptverkehrsstraßen fortzubewegen und müssen sich oftmals den geringen Platz mit Fußgängerinnen und Fußgängern teilen. Darüber hinaus werden sie von Pollern, Stufen und Schranken behindert und an Kreuzungen und Ampeln meist durch lange Warteintervalle gegenüber dem Autoverkehr benachteiligt. Das nehmen nur wenige Idealisten auf sich. Damit sich viele Menschen für das Fahrrad entscheiden können, muss das Radfahren einfach, komfortabel und sicher werden.

 

Nur ein bessere und schnellere Radwege können die Attraktivität des Radverkehrs weiter erhöhen und damit einen höheren Anteil des Radverkehrs am Verkehrsaufkommen erwirken. Die Vorteile sind weniger Lärm und Abgase, Klimaschutz, Gesundheit und Kosteneinsparungen sowohl bei der öffentlichen Hand als auch bei den Nutzerinnen und Nutzern.

Dazu braucht es:

  • gute, schnell befahrbare Wege ohne Hindernisse und Umwege
  • asphaltierte Fahrbahnen zuverlässigen
  • frühmorgendlichen Winterdienst
  • gute Beschilderung
  • hochwertige Abstellanlagen mit Überdachung und Elektroanschluss an möglichst vielen öffentlichen und gewerblichen Einrichtungen

 

Kontakt: Bündnis 90 / DIE GRÜNEN in der Nordallianz München

Silke Levermann                          Leon Eckert

Pressetermin Garching