Das Höchstleistungsrechenzentrum in Garching wird erweitert, teilen die Grünen-Landtagsabgeordneten Claudia Köhler und Dr. Markus Büchler mit. In der Sitzung des Haushaltsausschusses stimmte Köhler der Freigabe von Mitteln in Höhe von 514,3 Mio Euro für die Erweiterung der baulichen und technischen Infrastruktur des Rechnergebäudes zu.
„Eine halbe Milliarde für einen Erweiterungsbau für die nächsten Generationen von Höchstleistungs- und KI-Rechnern sowie Quantensystemen, das ist schon eine Ansage“, so Köhler. „Die Hälfte der Kosten ist allein für die technischen Anlagen. Aber die Erweiterung des Rechenzentrums gilt als zentraler Meilenstein für die Zukunftsfähigkeit von Wissenschaft und Forschung im Raum München. Ich bin froh, dass das in unserem Landkreis passiert.“
Das LRZ ist als Höchstleistungsrechenzentrum nicht nur ein Rückgrat der IT-Versorgung für Münchens Universitäten und Drittnutzer, sondern wurde 2022 von der EuroHPC JU auch als europäisches Zentrum für Quantencomputing ausgewählt. Es handelt sich um einen von drei Standorten neben Jülich und Stuttgart im nationalen Verbund des Gauss Centre for Supercomputing. Neben dem angelaufenen Betrieb des weltweit ersten photonischen KI-Rechner von Q.ANT, soll das neue Höchstleistungssystem Blue Lion 2027 in Betrieb gehen. Es bietet die 30 fache Rechenleistung des aktuellen Systems.
Mit dem geplanten Erweiterungsbau nördlich des bestehenden Gebäudes, das zuletzt 2011 ausgebaut wurde, schafft das Zentrum die Voraussetzungen für kommende Generationen von Hochleistungs-, KI- und Quantensystemen.
Die Abgeordneten vor Ort haben sich persönlich informiert und bekamen vom Leiter des Leibniz-Rechenzentrums Prof. Dr. Kranzlmüller und Vertretern des Wissenschaftsministeriums die geplanten Maßnahmen erläutert.
Dr. Büchler: „Gerade in Bereichen wie Künstliche Intelligenz und Quantencomputing braucht es Spitzeninfrastruktur, um international mithalten zu können. Wichtig ist, dass die enorme Summe jetzt schnell umgesetzt wird und es keine Verzögerungen im Bau gibt, um sich nicht technologisch überholen zu lassen.“
Der Einsatz eines Rechners der Exascale-Klasse ist nur möglich, wenn die technische Infrastruktur angepasst wird. Köhler und ihre Kollegen gaben deshalb in der gleichen Sitzung für die Stromversorgung ebenfalls zusätzliche Mittel zur Errichtung eines Umspannwerks (40 MW bis 50 MW) in Höhe von 27,15 Mio Euro frei.
Besonders beeindruckt die Abgeordneten, dass die Baumaßnahme im laufenden Betrieb erfolgen wird. Weitere Herausforderungen liegen in der Raumkühlung, der Abschirmung, der Statik und im hohen Grundwasserstand. Baubeginn soll noch 2025 sein. „Vorbildlich sind die effizienten Wege der Nutzung der Abwärme, Planungen zur und mehrfachen Nutzung von Wasser mit anliegenden Institutionen, die nicht nur Geld, sondern auch Ressourcen und Emissionen sparen“, so Köhler und Dr. Büchler. Der Blue Lyon wird zu 100 Prozent direkt mit bis zu 40 Grad warmem Wasser flüssiggekühlt werden. Diese Wasserkühlung macht die Abwärme nutzbar, klimatisiert und heizt auf diese Weise die Büros des LRZ.
Die Abgeordneten unterstreichen: Die Investition ist ein starkes Signal für die Wissenschaftsregion München und ein entscheidender Beitrag zur technologischen Souveränität in Europa.