Was bedeuten Moore für den Klimaschutz?

Am Kalterbach

Moore schützen heißt Klima schützen. Die Renaturierung von Mooren ist ein wichtiger Beitrag zur Reduzierung von CO2 in der Atmosphäre. Darüber konnten sich die Teilnehmenden einer Radltour der GRÜNEN ins Dachauer Moos vor Ort informieren. 

Am 24. August 2023 hatte Dr. Markus Büchler, MdL und mit Claudia Köhler Spitzenkandidat der GRÜNEN im Landkreis, zusammen mit dem Ortsverband der GRÜNEN Oberschleißheim zu einer besonderen Radltour eingeladen. Fast 20 Radlerinnen und Radler auch aus den Nachbargemeinden versammelten sich am späten Nachmittag unter dem Maibaum auf dem Bürgerplatz in Oberschleißheim, um gemeinsam ins nahegelegene Dachauer Moos zu fahren. Dort konnten sie unmittelbar sehen, wie das geht, die Renaturierung von Mooren, und dabei erfahren, wie wichtig sie ist.

Freundliche Gastgeber für die Exkursion zu den Renaturierungsprojekten im Dachauer Moos waren Marese und Walter Hoffmann, die mit ihrem Biobauernhof in Hackermoos ansässig sind. Beide setzen sich schon lange für die Renaturierung ein und haben auch eigenen Grund dafür zur Verfügung gestellt. Sie brachten ihr Expertenwissen ein.

Wie Walter Hoffmann zudem anschaulich machte, sind Moore auch für den Artenschutz immens wichtig. Schließlich finden sich im Moos eine Reihe geschützter Tier- und Pflanzenarten, deren Lebensräume nur noch kleine Restflächen ausmachen. Diese Biotope durch Artenschutzmaßnahmen auszuweiten und zu verbessern, das geschieht ebenfalls im Rahmen der Renaturierung, z.B. am Kalterbach.

Torfabbau und die Trockenlegung der Moore für die landwirtschaftliche Nutzung begannen im Dachauer Moos vor rund 200 Jahren. Von Klimaschutz wusste damals noch niemand etwas. Heute wissen wir: Moore sind ein sehr wichtiger CO2-Speicher, denn in der nassen Torferde wird das klimaschädliche CO2 von abgestorbenen Pflanzenteilen gebunden. Legt man sie trocken, zersetzt sich die Torferde und das CO2 entweicht. Von 4 Metern Torfauflage sind heute im Dachauer Moos meist nur noch 20 cm übrig. Der Rest ist verschwunden. Die Wurzeln vieler alter Bäume liegen frei, weil der Boden drum herum weg ist. Das ursprünglich im Torf gebundene CO2 ist längst als Treibhausgas in die Atmosphäre gelangt.

Ziel der Renaturierung ist es, den weiteren Zerfall der noch vorhandenen Torferde im Moos durch Wiedervernässung aufzuhalten. Dazu ist eine behutsame Anhebung des Wasserspiegels nötig. Das kann nur in enger Zusammenarbeit mit Kommunen, Landwirten und Bevölkerung geschehen. Umso wichtiger ist es, das Verständnis für solche Maßnahmen zu erhöhen. Bei allen, die an dieser schönen und informativen Veranstaltung teilnahmen, ist dies jedenfalls gelungen.

Fotos: Markus Büchler