Fällung von über 30 Alleebäumen in Oberschleißheim – Ein Kommentar von Gaby Hohenberger

Bei der öffentlichen Sitzung des Bau- und Werksausschusses der Gemeinde Oberschleißheim, am 22.03.21, wurde einer Verbreiterung der Veterinärstraße auf 6,50 m im Zuge der Erschließung des Campus Oberschleißheim zugestimmt. Diese Verbreiterung ist nur dem Umstand geschuldet, dass der MMV verlangt, dass 2 Busse, die sich begegnen, aneinander vorbei fahren können.

In der Beschlussvorlage wurde in keiner Weise erwähnt, dass für die Verbreiterung die Fällung alter (Schloss-)Alleebäume erforderlich ist, die Räte wurden damit erst in der Sitzung konfrontiert und stimmten zu, weil sie die Verkehrsführung für wichtiger erachteten. Es betrifft alle Bäume entlang der Hubertus- und Veterinärstraße auf der südlichen Fahrseite.

Ich habe am darauffolgenden Tag, am 23.03.21, von der beabsichtigten Fällung von 36, zum Teil alter Alleebäume, (hauptsächlich Spitz-Ahorne und Linden) erfahren und in der am selben Abend stattfindenden Gemeinderatssitzung darum gebeten, dass eine alternative Straßenführung geplant wird, die die alten Bäume erhält. Dem wurde entsprochen und daher fand  am 8.4. eine erneute Begehung  mit Vertretern des staatlichen Bauamts, des Planungsbüros und des  Fahrradbeauftragten statt.

Nach einer erster Einschätzung könnten 6 jüngere Bäume, hauptsächlich Ahorne,vom gemeindlichen Bauhof, ca. 9 größere Bäume, ggf. durch eine externe Fachfirma umgepflanzt werden. Die Wirtschaftlichkeit müsse aber erst noch geprüft werden.

Ca. 12 – 15 Bäume müssten laut Bauamt gefällt werden, da diese zu groß zum Verpflanzen seien.

Umpflanzungen sind grundsätzlich löblich, aber die Ersatzpflanzungen, die vom Freistaat erfolgen müssen, sind kein Ersatz für die Fällungen der alten Bäume. Ich habe den Bund Naturschutz hinzugezogen, der ebenso entsetzt ist über die leichtfertige Fällung dieser augenscheinlich gesunden Bäume. Vielmehr sollte man, falls nicht der MVV über eine Fahrplanregelung die Begegnung zweier Busse ausschließen kann, die nördliche Seite der Veterinärstraße für eine Verbreiterung anstreben. Dort ist nur ein alter Baum, eine Linde, betroffen, die aber u.U. auch erhalten werden kann, wenn man die Planung der Straße nicht schnurgerade sondern leicht wellenförmig vornimmt.

Die geplante Bushaltestelle auf der südlichen Seite der Veterinärstraße, in Richtung Sonnenstraße, könnte man auch in der Hubertusstraße anbringen, dort gibt es bereits eine Busschleife, die man ausbauen könnte!

Ich finde, wir sollten nicht unsere Gemeinde verunstalten und ökologisch entwerten, nur weil der Freistaat die Tiermedizinische Fakultät hier baut. Dafür dürfen wir auch eine entgegenkommende Planung erwarten, die uns z.B. die alte Schloss-Baumallee erhält!

 

Gaby Hohenberger
Gemeinderätin